27. Juni 2019

Spannendes Bauen in der Altstadt

Viel ist ja nicht mehr zu sehen: In Kürze wird das Gebäudeensemble Hillerplatz 3 restlos verschwunden sein. Viele Bürger zeigen sich besorgt über den Verlust des markanten Gebäudes, bildete es doch einen harmonischen Abschluss der oberen Hauptstraße zur Altstadt hin.

Denkmalgeschützt war es nicht, nicht mal Bestandteil der eigentlichen Altstadt, dennoch ein Abriss der Emotionen weckt. Erst schien es gerettet, wollte der Investor doch ernsthaft die Sanierung des Gebäudes in Angriff nehmen, aber zu brüchig das Mauerwerk, zu marode das Fachwerk, als das machbar gewesen wäre. Ein adäquater Neubau soll nun die Lücke füllen, die der Bagger geschlagen hat.

Aber wie steht es eigentlich um das Bauen in unseren Ortskernen? Immerhin gibt es doch die Altstadtsatzungen, aber die Praxis zeigt, dass diese nicht alles regeln können, geben sie doch nur einen groben Rahmen vor. Zuschüsse sollen für Bauherren Anreize schaffen über die Schaffung von Wohnraum hinaus, etwas für das Äußere ihrer Werke zu tun. Eine wichtige Aufgabe des Stadtplanungsamtes ist deshalb darauf hinzuwirken, dass Sanierungen und Neubauten zum Ortsbild passen.

Keine leichte Aufgabe: Nicht jeder Bauherr freundet sich spontan mit Sprossenfenstern, Holztüren und Fensterläden an. Die Gespräche sind oft mühsam, es wird um Details gerungen. Nicht immer ist das Ergebnis zufriedenstellend, manches erscheint lieblos. Aber es gibt auch positive Beispiele: Besonders gelungen ist beispielsweise das neue Gebäudeensemble Pfarrstraße 18 - 22: Haustüren in Anlehnung der Reformarchitektur, Schiebeläden und ein Holzzaun fügen das Gebäude harmonisch in die ältere Umgebung ein.

Fest steht: Keine Satzung und keine Förderprogramme, wie es sie in Bietigheim beispielhaft gibt, können Engagement und Überzeugung bei Bauherren und Architekten ersetzen. Es ist zu wünschen, dass es den städtischen Baubehörden weiterhin gelingt dies zu erreichen. Zuletzt gibt es auch für den Neubau Hillerplatz 3 Hoffnung: Der Neubau soll ein Nachbau sein der dem Vorgänger sehr ähnlich ist, ein Novum für Bietigheim - sind wir gespannt auf das Ergebnis.

Axel Armbruster
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